Seid September 2010 ist das Zebra Children`s Village mein neuer Lebensmittelpunkt. Ich mache viele neue Erfahrungen, die ich euch gerne mitteilen möchte. Dabei möchte ich allerdings keine Namen der Kinder oder Mitarbeiter verwenden. Wundert euch also nicht, wenn ich von der Sozialarbieterin, dem Wachmann oder der Haushälterin spreche; ich arbeite mit allen gerne zusammen und genieße die Gespräche mit ihnen während der Arbeit oder abends am Feuer in der Küche.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Weihnachten und Silvester mal anders!?

Ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr!!!

Ich bin jetzt seit genau einer Woche wieder im ZCV, nachdem ich am 28.12. von hier in Richtung Mombasa gestartet war, um dort mit einigen anderen Freiwilligen Silvester zu feiern…
Allerdings ist vorher noch so einiges hier im ZCV passiert, von dem ich gerne berichten möchte. Eigentlich hatte ich ja geplant Weihnachten dieses Jahr mehr oder weniger ausfallen zu lassen und einfach einen ruhigen Tag hier zu verbringen. Dann kam jedoch zwei Tage vor Weihnachten eines der Kinder ins Zebra Children`s Village zurück und es war vorbei mit meiner Ruhe ;) Von nun an hatte ich 24h am Tag ein Kind, das beschäftigt werden wollte.
Am 24.12. ging es daher auf zu dem amerikanischen Ehepaar, das das ZCV jeden Donnerstag besucht und es gab ein großes Festessen mit Truthahn und Weihnachtsbaum. 


Da in Kenia Weihnachten aber nicht am 24.12., sondern am 25.12. gefeiert wird, war ich am 25.12. gefordert ein kenianisches Weihnachtsessen zu zaubern. Dafür gingen das Kind und ich gemeinsam einkaufen und besorgten all die Dinge, die sie gerne essen wollte. Für mich hieß das dann auch, dass ich Chapati („Pfannkuchen“ aus Mehl und Wasser) machen musste! Zum Glück hatte ich in den Monaten vorher schon mal mit der Sozialarbeiterin und der Haushälterin geübt, so dass die Chapati auch wirklich nach Chapati aussahen und schmeckten :) Dazu gab es dann Würstchen, Sukumawiki, Kartoffeln, Fanta und zum Nachtisch Schokolade und eine kleine Vorführung meiner Bilder aus Deutschland.
Am Vormittag des 25.12. waren wir übrigens erneut mit dem amerikanischen Ehepaar zusammen und fuhren in eine ziemlich weit abgelegene Masai-Kirche zum Gottesdienst. Während des Gottesdienstes wurde ein Krippenspiel aufgeführt, dass die Amerikaner zusammen mit den Kindern vor Ort über lange Zeit geprobt hatten.

Am 26.12. gab es wieder ein „Festmahl“: Diesmal Chapati mit Fleisch und Sukumawiki sowie Fanta und Kekse. Und dann folgten noch zwei weitere Tage für mich zusammen mit dem Kind, an denen ich allerdings an der Jahresabrechnung des ZCV sitzen musste. Für das Kind sehr schön, den es durfte Fernsehen sehen.
Schließlich wurde das Kind am 28.12. von meinem Projektmanager abgeholt, um die letzten Tage der Ferien in seiner Familie zu verbringen und ich machte mich auf den Weg nach Nairobi, um die Freiwilligen aus Kisii und Bungoma zu treffen. Wir waren bis zum Abend des 29.12. in Nairobi und betrieben ein bisschen Sightseeing. Um 7:00 Uhr abends hieß es dann weitere Freiwillige aus Tansania treffen und mit dem Zug auf die Reise nach Mombasa machen… wir brauchten 19 Stunden bei einer Geschwindigkeit des Zuges von 20-30 km/h! Während unserer Fahrt gab es Abendbrot sowie Frühstück und wir hatten ein Schlafabteil, in dem ich sehr gut geschlafen habe.


Im ziemlich heißen Mombasa trafen wir uns im backpacker-Hotel mit weiteren Freiwilligen aus Uganda und verbrachten ein paar Tage mit ner Menge „Luxus“. Ein wunderschönes Haus mit Teppichböden, Toiletten mit Wasserspülung, Duschen mit warmem Wasser, Spiegeln, riesiger Küche, fließend Strom, Sofas, Fernsehern… alles was fehlte waren Schränke und ein bisschen Platz… das backpacker-Hotel war total mit jungen Erwachsenen aus aller Welt überfüllt, so dass überall Matratzen zum Schlafen herumlagen und sehr interessante Gespräche geführt wurden. Wir haben übrigens auf der Dachterrasse geschlafen und dadurch nachts ein bisschen kühlen Wind genießen können!

Gleich in der Nähe des Hotels gab es einen wunderschönen Strand, am dem ich auch mein Silvester 2010/2011 gefeiert habe. Wir hatten uns ein paar Getränke und Sandwiches mitgenommen und sind um Punkt 12 im Indischen Ozean schwimmen gegangen. Dazu gab es vom Strandhotel nebenan ein kleines Feuerwerk :)

Am 02.01. ging es schließlich noch ein bisschen weiter hoch an der Küste nach Watamu bzw. Malindi und wir waren in einem Meeres-Nationalpark zum Schnorcheln. Viel von den Städten haben wir leider nicht gesehen, da es so heiß war, dass wir die meiste Zeit im Wasser waren. Allerdings besuchten wir noch die Ruinen der alten Stadt „Gede“, die von zahlreichen Affen bewohnt und von riesigen Bäumen umgeben war.


Tja und dann ging es auch schon wieder nach Hause. Diesmal in 7 Stunden mit dem Bus über Nacht von Mombasa nach Nairobi und dann die üblichen Matatufahrten bis in ZCV. Um 8:30 Uhr morgens am 05.01. war ich hier. Und schon am Nachmittag wieder mit den Amerikanern unterwegs, um Schuhe für die Kinder zu kaufen: Morgen gibt es dann für die Kinder noch einmal Weihnachten!
Die Kinder sind übrigens schon seit dem 02.01. wieder im Projekt und gehen zur Schule. Der Alltag ist also zurück, wird für meinen Projektpartner und mich aber durch eine großzügige Spende aufgelockert. Diese Spende erlaubt uns nämlich den Bau eines Gewächshauses und den Ausbau der Wasserversorgung. Das ZCV kann sich also bald selbst ausreichend Obst und Gemüse zur Versorgung der Kinder anbauen. Ich bin gespannt und freue mich auf die praktische Arbeit beim Bau des Gewächshauses ;)