Seid September 2010 ist das Zebra Children`s Village mein neuer Lebensmittelpunkt. Ich mache viele neue Erfahrungen, die ich euch gerne mitteilen möchte. Dabei möchte ich allerdings keine Namen der Kinder oder Mitarbeiter verwenden. Wundert euch also nicht, wenn ich von der Sozialarbieterin, dem Wachmann oder der Haushälterin spreche; ich arbeite mit allen gerne zusammen und genieße die Gespräche mit ihnen während der Arbeit oder abends am Feuer in der Küche.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Urlaub in Kisii

Es ist Sonntagmorgen und daher mal wieder dringend Zeit, dass ich euch von meinem Leben in Kenia berichte. Seit Mittwoch bin ich wieder zurück im Zebra. Davor war ich eine Woche in Kisii bei Laura, Anne, Ben und Lukas, vier anderen deutschen Freiwilligen, zu Besuch. Sie leben dort in einer Gastfamilie mit vier Gastschwestern, die ziemlich gerne und vor allem gut sowie abwechslungsreich kochen!
Landschaftlich hatte mein Ausflug nach Kisii unglaublich viel zu bieten. Allein schon die Fahrten mit dem Bus hin bzw. mit dem Matatu zurück waren faszinierend. Von riesigen Flächen Savanne mit vereinzelten Kuhherden über Berge des Rift Valleys mit einer unglaublichen Sicht bis zu den urwaldähnlichen Grünflächen rund um Kisii war alles dabei. Für mich waren vor allem die Unterschiede zwischen dem Zebra Children`s Village und Kisii überwältigend. Wo hier über großen Flächen einfach mal kein Haus und kein großer Baum stehen, gibt es in der Umgebung von Kisii überall Bäume und Häuser. Hier sind auf den eher gelb-grünen Flächen vor allem Kuhherden unterwegs, in der Umgebung von Kisii wird jedes noch so kleine Stück Land zum Anbau von Mais, Zuckerrohr, Bananen und vor allem Tee benutzt. Alles ist unglaublich grün und die Erde rot… das heißt allerdings auch, dass es fast jeden Tag regnet und Schuhe und Hosen immer dreckig sind. Ist halt alles ein bisschen feuchter und dazu mit 1700m noch höher gelegen als hier. Für mich bedeutete das echtes Höhentraining! Nicht nur das die Luft da ein bisschen dünner ist, nein Kisii scheint auch nur als Bergen zu bestehen! Will man von einem Ort zum anderen, muss man garantiert einmal den Berg runter und dann auf der anderen Seite wieder rauf. Das Gleiche galt auch, wenn wir zum Projekt der beiden Mädels wollten. Sie arbeiten in einem Waisenhaus, das jedoch im Vergleich zum Zebra Children`s Village für mich sehr klein wirkte. Kein Wunder… sie sind schließlich inmitten einer Stadt und ich hier ganz schön weit draußen. Außerdem habe ich mir noch das Projekt der Jungs angesehen: eine Sonderschule. Für mich natürlich unglaublich interessant, allerdings waren die Kinder durch die Ferien leider nicht da.
Von Kisii aus gab es dann noch ein paar Ausflüge: einmal direkt zum Viktoria See nach Kisumu und dann nach Tabaka zu den Specksteinminen. In Kisumu haben wir uns vor allem die Stadt angesehen und im Green Garden, einem deutschen Restaurant, gegessen! Und in Tabaka musste ich mich echt zusammenreißen, um nicht die ganzen Läden leer zu kaufen: die Auswahl an wunderschönen Figuren, Tellern, Freundeskreisen usw. aus Speckstein war riesig.
Und dann war da ja noch ein besonderer Tag. Ich war extra so nach Kisii gefahren, dass ich am 10. Dezember da war… an meinem Geburtstag wollte ich schließlich nicht allein im Zebra Children`s Village sein. Zumal in Kenia Geburtstage überhaupt keine Bedeutung haben; viele Kenianer wissen noch nicht mal, wann sie Geburtstag haben. Obwohl ich den Freiwilligen nicht verraten hatte, dass ich Geburtstag habe, hatten sie es natürlich herausgefunden und mir sogar einen Geburtstagskuchen gekauft :) Hinzu kam, dass für den Tag, an dem ich Geburtstag hatte, in der Gastfamilie eine afrikanisch-deutsche Bad-Taste-Party geplant war. Ich hatte also einen wunderschönen Geburtstag mit allem, was dazu gehört.



Zum Schluss mal eine kleine Wortliste zu (neuen) Erfahrungen rund um meine Reise nach Kisii: Bananenbäume, Teeplantagen, Straßen ohne Schlaglöcher, Enge, Hühner, Spielabende, Kartoffelsalat, Bratkartoffeln, Wackelpudding, Obstsalat, Fleisch, nasse Füße, braun-rote Füße, soap stones, Post, andere Mentalität, GRÜN, Bäume, Biogas, Zuckerrohr, Fisch, Pikipiki (Motorrad) fahren, Handeln, Katzen, Stadion mit Laufbahn, Matsch…
Und hier dazu die Fotos:










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