Seid September 2010 ist das Zebra Children`s Village mein neuer Lebensmittelpunkt. Ich mache viele neue Erfahrungen, die ich euch gerne mitteilen möchte. Dabei möchte ich allerdings keine Namen der Kinder oder Mitarbeiter verwenden. Wundert euch also nicht, wenn ich von der Sozialarbieterin, dem Wachmann oder der Haushälterin spreche; ich arbeite mit allen gerne zusammen und genieße die Gespräche mit ihnen während der Arbeit oder abends am Feuer in der Küche.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Charly again

Meinen ersten Blogeintrag aus Kenia hatte ich mit der Überschrift „Some things about Charly“ versehen und wollte eigentlich regelmäßig von ihm bzw. der Fledermaus berichten. Jedoch hatte ich mich so schnell an meinen kleinen Mitbewohner sowie seine Laute in der Nacht gewöhnt, dass ich ihn ganz vergaß. Bis Sonntagabend ein heiteres Geflattere in meinem Zimmer starte. Charly war wohl wie gewöhnlich los geflogen, um Nahrung zu sammeln, aber scheinbar handelte es ich gar nicht um einen Charly, sondern um eine Charline, deren Nachwuchs nun fleißig fliegen übte. Ich war sehr froh, dass ich ein stabiles Moskitonetz habe, denn ansonsten wäre die kleine Fledermaus wohl des Öfteren auf meiner Bettdecke gelandet. So krabbelte sie aber nur an meinem Moskitonetz herum, flog ab und zu los, um am Fenster zu landen und kehrte dann zu meinem Moskitonetz zurück. Echt faszinierend so eine Fledermaus mal von ganz nah zu betrachten :). Inzwischen scheint nun auch der Nachwuchs mit auf Nahrungssuche zu gehen, denn es ist nachts wieder ganz ruhig bis die Fledermäuse gegen 5:30 Uhr zurückkehren.



In der letzten Woche habe ich zudem das erste Mal Affen in freier Wildbahn gesehen. Ich war mal wieder mit einem Matatu unterwegs, als ich die Affen am Straßenrand sah. Es waren so ungefähr 6-7 Stück, die sich wohl für die Sachen interessierten, die die Menschen so am Straßenrand liegen lassen. Und wo wir gerade bei Matatus sind: Ein paar Fakten zu den Kleinbussen:
-   Der Mann, der fürs Ein- und Aussteigen der Fahrgäste zuständig ist, heißt Kontakter… häufig daran zu erkennen, dass er mehr oder weniger außen an der Tür hängt.
-    Es gibt Matatus mit Anschnallgurten.
-    In der ersten Reihe im Matatu herrscht sogar Anschnallpflicht… zumindest entnehme ich das den Reaktionen der Fahrgäste falls mal Polizei in der Nähe ist.
-    Jedes Matatu hat einen kleinen Feuerlöscher und einen Ersatzreifen.
-    Reifenwechseln geht mit Hilfe von Steinen und gleicht einem Boxenstopp in der Formel-1: Es dauert meist weniger als 5 Minuten und die Fahrgäste bleiben natürlich im Matatu sitzen.
-    Matatus fahren auch mal 120 kmh.
-    Insbesondere von außen nicht mehr so ganz neue Matatus verfügen über eine außerordentlich lautstarke Musikanlage. Matatus der neueren Sorte besitzen teilweise sogar kleine Bildschirme, um die zu den Liedern passenden Videoclips abzuspielen.
-    Fährgäste eines Matatus dürfen (mit Ausnahme der Kinder) nicht übereinander sitzen, sondern müssen immer nebeneinander sitzen… egal wie eng das auch sein mag.
-    Und zu guter letzt: die Fahrpreise können sich mit der Tageszeit und damit mit der Anzahl der Fahrgäste ändern.
Ich würd euch gern ein Foto von einem Matatu zeigen, aber die sind immer so schnell unterwegs…

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