Seid September 2010 ist das Zebra Children`s Village mein neuer Lebensmittelpunkt. Ich mache viele neue Erfahrungen, die ich euch gerne mitteilen möchte. Dabei möchte ich allerdings keine Namen der Kinder oder Mitarbeiter verwenden. Wundert euch also nicht, wenn ich von der Sozialarbieterin, dem Wachmann oder der Haushälterin spreche; ich arbeite mit allen gerne zusammen und genieße die Gespräche mit ihnen während der Arbeit oder abends am Feuer in der Küche.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Schule und Ko


Es ist mal wieder Sonntag und die Kinder sind in der Kirche. Ich hab also ein bisschen Zeit euch mal wieder vom Zebra Children`s Village zu berichten. 
In der letzten Woche hatte ich so einige Begegnungen mit hier frei lebenden Tieren. Da waren zum einen eine Hyäne, die entlang unseres Zaunes lief und zum anderen ein kleiner, aber hoch gefährlicher Skorpion, der sich unter einem der Trinkwassertanks der Kinder befand. Außerdem zeigte mir der Wachmann eines Abends noch die Überreste der Haut einer Schlange, die sich in der Nähe des Duschhäuschens der Kinder gehäutet hatte.


In der letzten Woche war ich das erste Mal richtig in der Schule. Wir mussten einige Schulgelder bezahlen und bei der Gelegenheit habe ich mich mit einigen Lehrern unterhalten. Die Schulleistungen der Kinder werden von den jeweiligen Klassenlehrern zusammengefasst und anschließend wird ein Ranking erstellt, aus dem genau hervorgeht in welcher Position sich die Kinder in der Klasse befinden. Nach diesem Ranking erhalten die Kinder dann auch in der Klasse ihre Sitzpositionen, so dass man anhand des Sitzplatzes genau erkennen kann, wie gut oder schlecht das Kind in der Schule ist. Für die Kinder sicherlich nicht immer so ganz einfach, ich muss aber ehrlich zugeben, dass mir dieses Ranking im Moment sehr hilfreich ist, da ich sehr schnell erkennen kann, wer Nachhilfe braucht und wer nicht. Vor allem die größeren Kinder bereiten mir da Kopfzerbrechen. Sie haben sehr schlecht in den letzten Examens abgeschnitten und kommen meist ohne Motivation zum Lernen gegen 5:00 Uhr nach Hause. Dann müssen sie ihre Schuluniform waschen und helfen bei der Zubereitung des Abendessens. Wenn das Abendessen beendet ist, ist es dunkel. Geht dann auch noch das Licht aus, weil nicht genug Solarenergie da ist, sieht es schlecht aus mit Hausaufgaben oder Nachhilfe für die größeren Kinder. Oft bin auch ich gegen 8:00 Uhr abends einfach nicht mehr motiviert genug, um mich gut gelaunt mit ihnen zusammenzusetzen… schließlich fing mein Tag ja um 6:00 Uhr morgens an und vor allem die nach Nachmittage sind immer sehr anstrengend, da es dort heiß mit 12 kleinern Kindern gleichzeitig Hausaufgaben machen und lernen. Ich hoffe aber, dass die Arbeit demnächst ein bisschen leichter wird… mein Projektpartner kommt nämlich morgen und dann können wir uns die Arbeit teilen :).

Dann muss nächste Woche nur noch Regen kommen und alles ist SUPER!!! oder wir müssen halt wieder Wasser kaufen. Die Kinder laufen zwar jeden Tag zum Waschen und zum Duschen runter zum Wasserloch, aber die Tanks sind trotzdem bald leer. Außerdem ist das Gras inzwischen so trocken, dass die Küche nur noch wenig Milch geben und wir eigentlich Futter für sie kaufen müssten. Dafür fehlt aber das Geld.
Ich melke übrigens immer noch zweimal pro Tag, allerdings kann ich das inzwischen so gut, dass ich nebenbei vom Wachmann in Kisuaheli unterrichtet werde :). 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen