Seid September 2010 ist das Zebra Children`s Village mein neuer Lebensmittelpunkt. Ich mache viele neue Erfahrungen, die ich euch gerne mitteilen möchte. Dabei möchte ich allerdings keine Namen der Kinder oder Mitarbeiter verwenden. Wundert euch also nicht, wenn ich von der Sozialarbieterin, dem Wachmann oder der Haushälterin spreche; ich arbeite mit allen gerne zusammen und genieße die Gespräche mit ihnen während der Arbeit oder abends am Feuer in der Küche.

Sonntag, 19. September 2010

Der Alltag die Zweite

Eine weitere Woche ist vergangen. Die Kinder sind gerade in der Kirche und ich habe Zeit ein bisschen was über mein Leben hier zu schreiben.
Was ist letzte Woche passiert? Am Anfang der Woche waren unsere Wasservorräte komplett leer und wir waren gezwungen neues Wasser zu kaufen. So kam dann am Dienstag ein großer Lkw mit 10.000 Liter Wasser und füllte drei der Tanks hinter den Gebäuden. Ich hoffe, dass das Wasser jetzt bis zum Beginn der Regenzeit reicht! Das kostet mich allerdings jeden Tag einiges an Überzeugungskraft bei den Kindern, wenn es ums Wasser fürs duschen oder Wäsche waschen geht…ihre Eimer sind ihnen nie voll genug.
Zudem haben wir diese Woche den Wochenplan mit den täglichen Aufgaben für die Kinder wieder eingeführt und konsequent jeden Tag darauf geachtet, dass die Kinder ihre Aufgaben erledigen. Dies hat mal mehr oder weniger gut geklappt…auf jeden Fall waren die Toiletten immer sauber :).
Die Kinder haben diese Woche am Donnerstag und Freitag Prüfungen in der Schule geschrieben und kamen sehr spät aus der Schule. Zudem hatten sie keine Hausaufgaben, so dass ich mich nicht ganz so viel um sie kümmern musste. Ich hatte also Zeit um beispielsweise Richtung Nairobi zu fahren, um mich bei den Flying Doctors anzumelden. Im Falle eines akuten Notfalls ist so gewährleistet, dass ich in ein Krankenhaus nach Nairobi geflogen werde. Die Kinder vom ZCV sind ebenfalls Mitglieder bei den Flying Doctors. Zwei sind allerdings noch nicht angemeldet. Sie sind erst seit kurzem im ZCV und derzeit fehlt das Geld für eine Mitgliedschaft für sie.
Die Haushälterin und die Sozialarbeiterin haben in der letzten Woche damit begonnen für die Mädchen neue Röcke zu nähen. Der Stoff und die Nähmaschine waren bereits vorhanden und ich habe mich dann auf den Weg nach Kiserian gemacht, um Reißverschlüsse zu kaufen. Bei der Gelegenheit hab ich gleich auch einiges an Seife gekauft, da die Vorräte ziemlich leer waren. Die Seife wird vor allem am Samstag gebraucht, da dies der Waschtag ist…ein sehr anstrengender Vormittag. Alle Kinder dürfen ihre Kleidung waschen und vor allem die kleinern Kinder brauchen dabei Unterstützung.
Am Samstagnachmittag war dann Freizeit angesagt! Gestern haben wir alle zusammen Fußball gespielt. Die Jungen (5) gegen alle Mädchen (11+meiner Wenigkeit). Und ich habe ein Tor geschossen :). Am Schluss gab es dann ein paar Bonbons für alle und ich bin noch ne Runde laufen gegangen. Einfach quer durchs Land bis zur Straße und zurück. Hatte erst beim Fußball spielen gemerkt, wie mir Sport gefehlt hat!
Was ist sonst noch so passiert? Ich melke jetzt regelmäßig zusammen mit dem Wachmann die zwei Kühe. Eigentlich dachte ich ja, dass ich von meinem Vater melken gelernt hätte…aber melken mit ner Melkmaschine in Deutschland ist doch nicht so ganz das Gleiche, wie das Melken ner kenianischen Kuh mit der Hand. Der Wachmann ist auf jeden Fall sehr zuversichtlich und meint, dass ich spätestens am Monatsende richtig melken kann…wenn ich ihn richtig verstanden habe. Er spricht nämlich nur Kisuaheli und kein Englisch.
Bei mir sieht es übrigens mit Kisuaheli noch nicht so gut aus. Mir fehlen immer noch so viele englische Wörter, dass ich mich noch nicht auf Kisuaheli konzentrieren kann und froh bin, wenn mich die Kinder auf Englisch verstehen. Aber ich habe Hoffnung, denn die Kinder üben immer fleißig mit mir ;)
So, dass solls für heute erstmal gewesen sein. Die Kinder werden gegen 13:30 Uhr aus der Kirche zurück sein und ich muss mich vorher noch um das Trinkwasser, den Wochenplan, die Wäscheleinen und all diesen Kleinkram kümmern. Am Nachmittag wollen dann die Freiwilligen von der Schule uns besuchen…ein Fußballmatch ist angesagt!

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